Eine kurze Geschichte der Rockies
Bereits 2005 ist MS on the Rocks im Rahmen einer Diplomarbeit an der TU München (TUM) entstanden. Die Arbeit untersuchte die Machbarkeit des therapeutischen Kletterns für Personen mit MS, sowie die Auswirkungen auf Kraft, Koordination, Gleichgewicht, Ausdauer, u.a.. Die Effekte auf die Gesamtkonstitution der Betroffenen haben sich als sehr positiv erwiesen und so entstand die Idee, das therapeutische Klettern an der TU München dauerhaft anzubieten - und MS on the Rocks war geboren (mehr Hintergründe zum therapeutischen Klettern hier). Seit 2005 ist MS on the Rocks nun eine Gruppe des Kuratorium für Prävention und Rehabilitation an der TU München e.V. (hier geht's zur Homepage des KTU).
Waren es zu Beginn nur ca. 10 Teilnehmer*innen, die auch nach Beendigung der Diplomarbeit regelmäßig geklettert sind, ist die Teilnehmerzahl schnell gewachsen. Das Projekt wurde 2009 im Rahmen einer Doktorarbeit vertieft und seither nutzen ca. 50 Personen mit MS das Therapeutische Klettern über MS on the Rocks.
Nach 15 Jahren MS on the Rocks war dann in den Jahren 2020/2021 aufgrund Pandemiebedingter Einschränkungen das Klettern zum ersten Mal nicht möglich. Stattdessen konnten die Rockies aber ein tolles Online- und im Sommer auch Outdoor-Trainingsangebot nutzen, dass die engagierten Übungsleiter*innen angeboten haben. Im Juni 2021 konnte das Klettern dann in Pandemiegerechter Form mit kleineren Gruppen und verschiedenen Schutzmaßnahmen wieder begonnen werden und seit Herbst 2022 wird endlich wieder in alter Form geklettert.
Wie wird das Klettern bei den Rockies gestaltet?
Die Rockies klettern immer samstags in der Kletter- und Boulderhalle auf dem TUM Campus im Olympiapark. Lange Jahre wurde die Kletterwand in der Leichathletik-Halle genutzt. Seit Ende 2021 steht nun die neue Kletter- und Boulderhalle zur Verfügung, die im Rahmen der Umbauarbeiten auf dem Campus im Olympiapark errichtet wurde und die besonderen Fokus auf die Anforderungen des therapeutischen Kletterns legt. Im Sommer steht außerdem ein ebenfalls 2021 fertig gestellter Kletterturm im Freien zur Verfügung.
Geklettert wird in drei aufeinander folgenden Gruppen mit jeweils ca. 15 Teilnehmer*innen, die von fachlich ausgebildeten Sicherer*innen therapeutisch betreut und gesichert werden. Die Zeiten sind immer samstags:
- Gruppe 1: 09:00 - 11:00 Uhr
- Gruppe 2: 11:20 - 13:20 Uhr
- Gruppe 3: 13:40 - 15:40 Uhr
Treffpunkt zum Umkleiden und Vorbereiten ist jeweils eine viertel Stunde vorher, damit pünktlich gestartet werden kann
Jede Gruppe beginnt mit einem ausführlichen Aufwärmen, danach kann an verschiedenen Routen top-rope (mehr dazu hier) geklettert werden. Zum Abschluss jeder Gruppe gibt es noch ein Abwärmen, das mal aus Dehnen, mal aus Entspannungsübungen und manchmal aus kleinen Spielen besteht.
Ein besonderes Highlight ist das jährliche Felsklettern am Frauenwasserl bei Oberammergau, das in der Regel im August stattfindet.
Und welche Voraussetzungen gibt es für die Teilnahme?
Jede*r MS Betroffene kann bei den Rockies mitmachen, egal welche Einschränkungen bestehen, egal ob mit oder ohne Klettererfahrung, egal ob sportlich oder unsportlich!
Wer Interesse hat, kann hier Kontakt zu den Rockies aufnehmen. Zunächst wird ein Termin für ein Schnupperklettern vereinbart, bei dem die Möglichkeit besteht, das Klettern auszuprobieren und die Halle und den Ablauf kennenzulernen.
Wenn dann weiterhin Interesse am therapeutischen Klettern besteht, muss eine Mitgliedschaft beim Kuratorium für Prävention und Rehabilitation an der TU München e.V. abgeschlossen werden. Außerdem ist eine Mitgliedschaft bei der DMSG Bayern wünschenswert, insbesondere deshalb, weil die DMSG die Gruppe MS on the Rocks in ihrer Anfangszeit finanziell unterstützt hat.
Die Multiple-Sklerose-Gruppen des KTU sind von den gesetzlichen Krankenkassen als neurologische Rehabilitationssportgruppen anerkannt, so dass Teilnehmende nach ärztlicher Verordnung Leistungen bei ihrer Krankenkasse beantragen können (Antrag auf Kostenübernahme Rehabilitationssport - Muster 56). Die Höhe der Leistungen hängt von der Anzahl der Teilnahmen im Genehmigungszeitraum und der jeweils geltenden Rahmenvereinbarung der gesetzlichen Krankenkassen für die aktive Teilnahme am Rehabilitationssport ab. Die Verrechnung seitens des KTU erfolgt halbjährlich. Details dazu können gerne in der Geschäftsstelle des KTU erfragt werden.